ab in den bus raus aus der stadt

Wow! das trifft es. Spektakulär und abenteuerlich auch. Mit dem Taxi ging es zu einer der Bushaltestellen, von der Busse in andere Städte fahren. Das Ziel ist Tilaran am Arenal.

Viele Warnungen hatten wir vorher gehört und gelesen. Das Gepäck niemals aus den Augen lassen. NIEMALS! Die Taxifahrt offenbarte doch noch ein paar der etwas schöneren Ecken von San Jose und führte zu einer offenen aber überdachten Wartehalle mit einer Snackbar. Links die Ankünfte, rechts die Abfahrten. Beim Ticketkauf sind wir mit glänzenedem spanisch aufgefallen: Dos billetos por Tilaran por favor… Klappt. Gracias! Con gusto! Fertig.

30 Minuten Wartezeit bis der Bus abfährt und der wachsame Blick des Lorcas der über die Mitreisenden schweift.

Beim Einstieg die Überraschung: Gepäck kommt ins Fach unter den Bus. Ein Versuch aufzubegehren wird direkt im Keim erstickt. Die Frage Hablas inglais? einfach übergangen. Genau das wovor alle Reiseführer warnten, wird wohl erforderlich. Das Gepäck lassen wir in diesem Augenblick in dem Fach verschwinden und steigen ein. Wird schon gutgehen und wenn nicht bis auf Kleinigkeiten ist alles ersetzbar.

Die Sitzordnung ist über das Ticket, wie in einem Flugzeug, geordnet – also keine Streitigkeiten und der Plan sich einen tollen Platz zu ergattern, schlägt fehl. Wieder wenig Raum für die Füße, aber dafür viel spannendere Aussicht.

Die Fahrt durch die Stadt ist eher unspektakulär, erst als es auf die Landstraße geht, steht uns die Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Es gibt eigentlich nur zwei Spuren, die LKW und PKW sind dem Bus aber viel zu langsam. Der Fahrer heizt wie auf der Flucht als ginge es um Leben und Tod. Dicht auffahren gehört zur Ausbildung und in zweiter Reihe trotz Gegenverkehr zu überholen auch. Jeder fährt halt so weit an den Rand wie es geht und schon passt es. Hupen darf man nicht vergesen. Hupen heißt wahlweise Achtung, Danke, mach Platz oder ich mach Platz und natürlich hallo und Tschöö.

Aus Filmen bekannt sind die Haltestellen und was da alles passiert. Es wird wild gerufen und angepriesen und durch die Fenster in den Bus verkauft. Bis auf Hundewelpen und Waffen scheint es alles zu geben, meist sind es aber Snacks zu schwer verständlichen Konditionen. Die ersten Haltestellen waren auch mit einer Verlustangst gekoppelt. Es gab kein Schema, aber die Gepäckluken wurden hin und wieder geöffnet. Nicht gut. Die Sachen, die wir nicht aus den Augen lassen sollten, waren weit entfernt von unserer Beobachtung.

Die Gefährte sind zum Teil skurill. Entweder sind sie Trucks US-Filmen aus den 50er und 60ern entnommen oder ein Pritschenwagen mit Metalkäfig und einem Esel drin oder ein Pickup mit 5-8 Leuten auf der Ladefläche. Die deutsche Polizei würde weinen vor Verzweiflung. Nach etwa 1,5 Stunden wirkt es aber alles normal – eingenordet sozusagen.

Nach 2,5 stunden fährt der Bus auf einen großen Parkplatz. Treinta minutos banos. Gott sei Dank. Ich habe uns schon in mit leeren Flaschen konfrontiert gesehen. Aber macht er jetzt 13 oder 30 Minuten Pause? Sicher ist sicher – also ganz schnell aufs baño und wieder zurück….

Auf dem letzten Drittel stiegen die ersten Leute mitten auf der Straße oder an Haltestellen aus. Es piepte und der Fahrer fuhr rechts ran. Nur wo war der Knopf um ihm das mitzuteilen? Gut das wir zur Endstation fahren wollen.

Atemberaubende Gebirgszüge, dichter Wald, und kleinste Siedlungen mit Wellbelchhütten säumte unsere Reise. Leider haben wir davon keine Fotos, da wir auch davor gewarnt wurden. Beim nächsten Mal werden wir aber nicht wiederstehen können. Es ist nicht in Worte zu fassen, was wir hier zu sehen bekommen.

Nach vier Stunden kommen wir endlich an. Erster Stop in Tileran und wir steigen fleissig aus. Natürlich viel zu früh und nicht im Zentrum sondern eher in einem beschaulichen Vorort. Schnell Wasser kaufen, Brot und ein Taxi zur Lodge holen. Leichter gesagt als getan, denn wurden wir nach dem Aussteigen aus dem Bus noch von 5 Fahrern privater Taxis belagert, war ein offizielles Taxi nicht in Sicht. In einem Laden wurde uns aber Gott sei Dank geholfen. Puedo llanamos un taxi…. war nicht ganz richtig, reichte aber für ein Lächeln für den Versuch und ein Taxi, dass uns 5 minuten später mitnahm.

4000 Colones ärmer wurden wir bei den Cabinas arelago abgesetzt. 2 Schweizer Surfer haben sich hier ihren Traum erfüllt und für 33$ die Nacht werden wir hier ein paar Tage ausspannen.