Von Samara nach Dominical über Montezuma, Jako und Quepos

Montezuma war nur als Zwischenstation gedacht. Leider. Ein verträumtes kleines Nest mit nur einer Hauptstraße, die sich zwischen der Küste und dem Dschungel ihren Weg bahnt. Es gibt zahlreiche Hotels und Hostels und ebensoviele Restaurants und Soda und leider auch Amerikaner. Wir wurden vor Ihnen gewarnt und darauf vorbereitet, dass sie sehr laut sind, aber wir treffen immer wieder welche die das Bild ausbauen. Allerdings soviel sei gesagt auch solche, die sich redlich bemühen nicht jeden Einheimischen direkt in Englisch zuzutexten. Für eine Nacht kommen wir in einem Hotel ohne Fenster unter. Etwas befremdlich, aber es ist schon spät und die Anfahrt war recht anstregend.

Zum ersten Mal sind wir nicht mit dem Bus gereist sondern in einem Minivan, der ähnlich wie Busse eine Strecke abfährt und dann die Gäste je nach Zielort umsortiert. Die erste Fahrt ist befremdlich. Keiner spricht ein Wort und der Fahrer fährt nach 30 Minuten erstmal an eine Tankstelle und lässt den Reifen wechseln. Gut zu wissen, dass sie es wenigstens von Zeit zu Zeit tun. Eine junge Globetrotterin Marke Surferbraut stößt zu uns und leider geht das immer gleiche Gerede los, dass man auch aus Hostels kennt. Die Bühne für die Vorstellung der eigenen so krassen und platitüdenbehafteten Leben geht los. Sie ist auf einem Surftrip und so anders als andere. Sie mag keine Frauen, weil diese alle so bitschig sind – und so sammelt sie direkt Pluspunkte bei den Frauen im Van. Plane schon seit 5 Jahren ihren Trip – dumm nur, dass sie schlecht vorbereitet war, denn am Flughafen tappt sie in die Falle, als man sie fragt, wann sie zurückfliegt. Man sollte in so einem Falle niemals antworten: Weiß ich noch nicht! Kommt bei Behörden nicht gut an. Zumal ein Aufenthaltsrecht nur für maximal 3 Monate zu bekommen ist.
Dann fängt der nächste an. Er sei Amerikaner, aber total anders als andere. Er glaube nicht, dass sie die Welt regieren oder in deren Mittelpunkt stünden – die zwei Stunden Monolog, die folgen werden über die Waffengesetze, die vielen toten Freunde in seiner Nachbarschaft, seine ganzen Pläne und die Art mit der außer der Surferbraut niemanden zu Wort kommen lässt, zeigen einen anderen Menschen als er glaubt zu sein. Gott sei Dank nimmt die Fahrt ihr Ende und wir werden am Hotel abgesetzt. Hotel zu Hotel als Shuttleservice hat seinen Preis. Nicht nur 2 Stunden Gerede sondern auch 100$ für zwei Persoen. Wer wie wir Buspreise gewohnt ist, muss dabei ordentlich schlucken. Zurück bleibt unsere verwunderung darüber, dass die Leute sich über alles aber nicht über Costa Rica unerhalten haben

Wir kommen für eine Nacht gut unter. Es regent ordentlich, aber das tut dem Klima kein bißchen weh. Wenn es richtig warm gewesen wäre, wäre man in der Hüte im eigenen Schweiß davon geschwommen. Leider verhinderte der Regen Fotos aus dem Dorf.
In der Nacht gab es ein Gewitter, durch die glasbefreiten Fenster gut zu hören. Phänomenal und ich musste mich als Blitzjäger versuchen. Spektakuläre Bilder sind es im Vergleich zu dem was ich gesehen habe nicht geworden, aber aller Anfang ist schwer und eine Stimme sagte mir, dass ich vielleicht ein neues Hobby gefunden habe.

Wir beschließen auch aufgrund des schlechten Wetter aber vor allem wegen der schwindenden Zeit am nächsten Tag weiter zu reisen. Dieses Mal wird es ein Taxiboot. 70 Minuten über den Golf. Eine krasse Fahrt und mit 70$ auch nicht gerade billig. Die Boote sind ordentlich motorisiert und knallen über die Wellen. Man wird ordentlich durchgerüttelt – jeder Martini wäre gut trinkbar. Hin und wieder nimmt der Kapitain – ein 19 jähriger Sunnyboy – das Gas völlig weg, wir schlagen in eine Welle ein und er gibt wieder Vollgas. Die ersten Male sind noch beunruhigend, dann wird es schnell normal. Über Nacht hatet sich das Wetter in Montezuma gebessert und wir fahren mit voller Geschwindigkeit aus der Sonne in eine Zone mit recht dunklen und vielen Wolken. Das Wetterglück scheint uns verlassen zu haben oder endlich mal richtige Regenzeit.

Wir kommen irgendwann endlich an und werden in Busse verfrachtet, die uns an unseren Bestimmungsort bringen sollen. Für uns hieße das eigentlich Jako-Busbahnhof. Einige andere steigen mit uns aus und wir erhalten ein unmoralisches Angebot. Für 10$ nimmt er uns eine Stadt weiter mit. Ein guter Preis für uns. Allerdings unbedingt nicht darüber reden, denn die anderen haben 35$ pro Person gezahlt. So ein Schlitzohr. Naja gut für uns.

Im Bus treffen wiir zwei Deutsche und wir beginnen eine lebhafte Unterhaltung und tauschen uns üver unsere Erfahrungen im Land aus, wohin es noch gehen wird und was bisher super war. Endlich mal eine gesunde Unterhaltung mit gutem Austausch.
In Quepos stellen wir fest, dass wir etwa drei Stunden Aufenthalt haben. Keine Möglichkeit sein Gepäck abzuladen in Sicht. Also mit Sack und Pack durch das Örtchen schlendern, was zu essen suchen und in einem Cafe die Zeit totschlagen. Karo sei Dank sind wir früh am Bahnhof. Die Schlange ist bereits 20 Meter lang und man muss um einen Sitzplatz bangen. 1,5 Stunden mit Gepäck im Bus zu stehen wäre das Sahnehäubchen auf diesem Transittag.

Wir haben Glück und finden die vorletzen Plätze und der Bus wird rappel-rappel-voll. Wie es scheint fahren wir weiter ins schlechte Wetter hinein und es regnet viel- Aber auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, wenn das der Winter ist, kann man damit leben.

Wir kommen sehr gut unter. Ein deluxe-riesiger Raum für gut ausgehandelte 40$. Zugegen im Vergleich zu dem Rabatt in Samara, wo wir statt 95 nur 65$ zahlten ist der Erfolg hier etwas kleiner, aber der Preis stimmt.

Das Dorf ist recht verschlafen und besteht nur aus Tandläden, Restaurant, Unterkünften, Touranbietern und Surfschulen. Und das liebe Leute wird wohl das nächste werden. Einen Megaausflug in den Süden. Wir sind gespannt.