Hook of Holland nach Gravendeel

Der Titel verrät es. Man lies mich einreisen. Aber der Reihe nach:

Das Schiff war noch mal ein Tacken größer als das vorherige. Man hatte ein Sofa in der Kabine und die Räder wurden nicht über eine Rampe eingeparkt sondern hatten ein kleines Abteil neben den Autos. Wie immer wird gedrängelt und jeder versucht eine Stoßstange früher rauszukommen. Diese Menschen, eine merkwürdige Spezies.

Die Einreise ohne Pass

Noch ist offen, wie die offiziellen hier an der Grenze auf mein Dilemma reagieren. Ich zeige meinen Führerschein und erzähle die Geschichte und dass der Kollege in England hier Bescheid gegeben hat. Er sieht mich streng und skeptisch an und blickt wieder auf das Dokument aus dem Jahre 1998. wann ich eingereist bin und wo ich lebe, will er wissen. Wo ich lebe kriege ich hin, aber vor wie vielen Tagen ich eingereist bin, muss ich raten. Ich sag mal ca 9. darauf folgt der belehrende Teil. Anzeigen muss ich den Verlust des Dokuments. Würde ich, sage ich ihm, wenn ich bei der entsprechenden Behörde in der BRD vorstellig werden könnte, von England aus und hier ginge das nicht. Er fordert Karo auf ihren Pass abzugeben. Mit einem Blick der das Gefühl von Widerwilligkeit ausdrückt winkt er uns durch. Geht doch. Kein Wort von, so schnell wie möglich in die BRD zu reisen, na gut, dann lassen wir uns etwas Zeit.

Fahrradparadies Niderlande

Wir fahren den Radweg entlang und ins erste Dorf. Dort sehen wir prompt ein Schild 12a – Hook of Holland – Nimwegen. Die grobe Richtung stimmt, also ab dafür. Den Rest des Tages folgen wir diesem ca 230 km langen Radweg. Die Niederländer verstehen etwas davon Radfahrer in den Verkehr zu integrieren. Von Bau von Radwegen obendrein. An ein zwei stellen ist es etwas kniffelig zu verstehen, wo sie uns lang lotsen, aber die meisten Knoten lösen sich schnell.

Beschwerden über Berge wird es hier nicht mehr geben. Es gibt ein paar Überführungen, wer aber so erfahren ist Steigungen mit dem Fahrrad zu erklettern wie wir, der nimmt diese Hindernisse kaum wahr. Besonders sind allerdings die verrückten Dinge die die Niederländer bei der Verkehrsführung ausgetüftelt haben. So passieren wir in Rotterdam einen Fahrradtunnel, in den man mit einem Fahrstuhl runter und wieder raus fährt und sie haben ein richtiges Netz von Radwegen gebaut, die nicht mal im entferntesten mit Autos in Berührung kommen.

Orientierung im niederländischen Fahrradnetz

Die Karten zu diesen Netzen zu verstehen ist allerdings eine Kunst für sich. Auf den Karten sind Knotenpunkte eingezeichnet und Routen nummeriert und die Abzweige zeigen einem dann auf welchen Knotenpunkt man zufährt oder auf der welcher Route man sich befindet. Ein a oder b im routennamen zieht wiederum in welche Richtung man fährt. Verrückte Niederländer.