“Wandern” mit der Junior-Gurke

Versuch Nr. 1

Der Frühling ist da! Das lockt uns Gurken natürlich in die Natur: Wir wollen mal wieder wandern – da gibt es nur seit ca. 2 Jahren eine kleine Gurke, mit eigenem Kopf und darin eigenen Wegen, die sich selten mit denen der Eltern decken.

Als sich die Junior-Gurke noch hochherrschaftlich stundenlang im Tuch durch die Gegend kutschieren lies, war das alles kein Thema – wir haben unsere Gegend erkunden können, hatten ein paar nette schöne Wanderungen, die auch mal zweistellige KM-Zahlen erreichten. Zwischenzeitlich hatten wir dies aufgegeben, unsere “Wanderungen” bestanden aus einer Runde Puky fahren in der Fußgänger-Passage von Remagen. Wobei die Rampe vor dem Tedi-Eingang einen Großteil unserer Zeit in Anspruch nahm. Ein großes Lob an die Mitarbeiter*innen, die stets die Nerven behielten – auch bei sich ständig öffnender Tür.

ABER nun! Inspiriert vom Waldnachmittag in Kirchdaun wollten wir es mal wieder ausprobieren. Ob Familie Gurke nicht doch eine kleine Wanderung schafft?

Und da es sich gemeinsam am besten verzweifeln lässt, haben wir Ostermontag gemeinsam mit Familie Shorty beschlossen es einfach mal zu “machen”. Ambitionierte 8 (acht! – ja 8(acht!)) km sollten es werden. Der Start am Linzer Bahnhof auf Gleis 3, da fährt nämlich wieder die Kasbachtalbahn hoch auf den Berg. Die Zugfahrt selbst ist für die kleinen Chaoten schon ein Highlight und so wird fleißig randaliert und den anderen Fahrgästen auf die Nerven gegangen.

20 Minuten später haben wir die Endhaltestelle Kalenborn erreicht und wollen nun den Weg hinab laufen. Bis zum Brauhaus, dann soll es wieder mit der Bahn nach ganz unten gehen. Limitierender Faktor der Wanderung: 18:40 fährt die letzte Bahn nach unten – reicht dicke, denken wir zumindest am Anfang noch – ist ja schließlich erst 15:20.

Der Weg ist mega schön, vorbei am Little Britain, hier bin ich noch nicht sicher ob ich diese Sammlung an englischen Klischees gut finde, oder gruselig, weiter bergab entlang des Kasbachs.

Nun folgt ein kurzer Realitätscheck:

Unsere romantische Vorstellung: Die zwei Jungs laufen gut gelaunt mal vorne weg, mal hinter her und schauen sich die Gegend an. Wir kommen voran, zwar langsam aber voran.

Realität: Wir kommen kein Stück weiter, der Hang zu Beginn der Wanderung ist wesentlich interessanter und kostet uns schon die erste Viertelstunde. Und da will der Erste bereits in die Kraxe. Wir schnallen uns also unsere 13 Kilo Jungs nach ca. 200 m auf den Rücken und laufen endlich los. Selbstverständlich möchte nach den nächsten 500 m der andere wieder runter, in der Hoffnung das es klappt, geben wir nach und lassen die Räuber wieder raus. Der Weg ist unglaublich interessant, es gibt Stöcke zu tragen, Steine zu schmeißen, Laub zu rascheln, Käfer zu sehen – wie bitte ist da denn noch Zeit zum vorwärts gehen? Ja wie?

Wir entspannen uns also wieder (ist ja noch Zeit) und geben nach, wir schaffen es bestimmt ungefähr 100 m in ca. 40 Minuten vorwärts zu gehen. Und irgendwie tickt der Mensch ja doch so: Es muss vorwärts gehen! So halten wir es irgendwann nicht mehr aus und schnallen uns die Kleinen wieder auf, um Strecke zu machen.

Wir kommen voran, gelegentlich kommt uns ein E-Bike entgegen, was uns wieder zum Thema bringt, dass durch E-Bikes erst Fahrräder in Gegenden kommen, da wäre vor einigen Jahren nur ein Verrückter drauf gekommen. Nach einer kleinen Rast (mit Kuchen vom Tupperdeckel) kommt es wie es kommen muss:

Nur noch eine Stunde Zeit für 5km, sonst fährt die Bahn ohne uns.

Also diesmal haben die Jungs keine Wahl und müssen auf den Rücken – auf gehts! Mit kleinen Spielzeugen können wir die Kleinen auch auf dem Rücken belassen und gehen schnellen Schrittes zur Haltestelle Brauhaus. Wir bekommen die Bahn (eventuell etwas abgehetzt – nur ein kleines bißchen) und fahren wieder Richtung Linz.

Wie es sich mit Familie Shorty gehört: Wir schließen den Wandertag mit einer Portion Pommes ab! Und ja eine für jeden.

Versuch Nr. 2

Total übermotiviert versuchen wir das ganze eine Woche später noch einmal! Diesmal soll es ein kleiner Rundweg (nur 5 km – wir haben ja gelernt) ab dem (weltberühmten) Unkeler Wasserfall sein.

Die Junior-Gurke findet den Wasserfall super und stellt sofort fest, dass da noch ein Kanu zum runterfahren fehlt! Wir sollten ihm eventuell nicht mehr so viel Kanu-Kataloge vorlesen. Die mag er sehr gerne.

Wir treffen uns mit unseren Familie Shorty am Wasserfall (kurzer Exkurs: dieser ist komplett künstlich angelegt!) und laufen los, und da passiert es: Die Jungs laufen! Einfach so, als ob sie das Prinzip verstanden haben. Wir kommen in einer erträglichen Geschwindigkeit voran und sind ganz hin und weg!

Am Ende laufen die Jungs ca. 1,2 km bevor es auf den Rücken geht!

Wir haben voll die Hoffnung: Beim nächsten Mal gehts noch besser und beschließen es bald noch mal zu wiederholen!

Wie es sich gehört endet der Tag an der nächsten Pommesbude :)